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12.10.2025. Presseerklärung

24. Oktober 2025: „Tag der Bibliothek“ in Falkensee

Seit nunmehr 30 Jahren findet deutschlandweit am 24. Oktober der „Tag der Bibliothek“ statt. Mit diesem Tag soll die Aufmerksamkeit auf Bibliotheken, ihre Aufgaben und Probleme gelenkt werden.

Auf Initiative des Fördervereins der Stadtbibliothek wird der „Tag der Bibliothek“ in diesem Jahr auch in Falkensee durchgeführt.

Gemeinsam organisieren die Stadtbibliothek, ihr Förderverein und die Fördervereine der anderen städtischen Kultureinrichtungen: Haus am Anger, Museum – Galerie Falkensee, Kulturhaus J. R. Becher ein Programm an diesem Tag.

Die Fördervereine der anderen Kultureinrichtungen wollen damit ihre Verbundenheit untereinander und ihre Unterstützung und Wertschätzung für die Stadtbibliothek zum Ausdruck bringen. Gleichzeitig präsentieren sie sich mit eigenen Angeboten. So sollen Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf den Gebieten Kunst und Kultur und gleichzeitig die Vielfalt von Kulturangeboten in unserer Stadt aufgezeigt werden.

Das ist ein weiterer Mosaikstein in der Zusammenarbeit der vier Fördervereine. Sie verständigen sich regelmäßig über die Probleme in den städtischen Kultureinrichtungen, nahmen gemeinsam am „Mitmach-Fest“ in diesem Jahr teil oder erarbeiten Stellungnahmen zur Kulturpolitik in Falkensee, die im Bildungsausschuss zur Sprache gebracht werden.

10.10.2025. Prof. Fr. Cornel hat in der Juni-Sitzung des Bildungsausschusses der SVV Falkensee ein Statement der Vorstände der Fördervereine der vier städtischen Bildungseinrichtungen zur aktuellen Lage der Einrichtungen eingebracht. Wir dokumentieren hier den Redetext von Prof. Dr. Cornel.

An dieser Stelle noch einmal unser herzlicher Dank.

8.10.2025. Der Antrag der Grünen (siehe unten) wurde heute im Bildungs-, Kultur-, Sozial- und Sportausschuss der SVV behandelt. Er kam leider gar nicht gut an. Die Grünen haben den Antrag zurückgezogen.
Schade, war eine schöne Sache.
GG.


Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der SVV Falkensee hat einen Antrag in den Abstimmungsprozess der Stadtverordnetenversammlung eingebracht. Er wird am 8.10.2025 im Bildungsausschuss erstmalig beraten.
Der Text kann hier heruntergeladen werden.

In der Sitzung der Falkenseer SVV am 1.10.2025 wurde dieser Antrag von den Fraktionen CDU, wff, Freie Wähler/FDP, B90/Die Grünen, SPD und Die Linke eingebracht. Erwartungsgemäß stimmten diese Fraktionen, also die große Mehrheit der SVV, für diesen Antrag.

Das Büro für Vielfalt der Stadt Falkensee arbeitet derzeit an einer BürgerInnenbeteiligung der erwachsenen Bevölkerung am Planungsprozess für eine neue Stadtbibliothek.

Aus der Sicht des Fördervereins ist das sehr erfreulich. Wir geben deswegen an dieser Stelle wieder, was die Stadtverwaltung dazu veröffentlicht hat – verbunden mit der herzlichen Bitte, sich an der Befragung zahlreich zu beteiligen.

Hier ist der Link zur Online-Befragung:
https://adhocracy.plus/falkensee/projects/bibliothek-fur-falkensee/

Link zu den Ergebnissen der Kinder-Beteiligung vom Frühjahr:
https://whatsapp.com/channel/0029VabT9xS1HspxUG9Aca22/365


Beitrag des Fördervereins der Stadtbibliothek zum Abschlussbericht der Interfraktionellen AG Bibliothek:


„Nirgends kann man den Grad der Kultur einer Stadt und überhaupt den Geist ihres herrschenden Geschmacks schneller und zugleich richtiger kennenlernen als in den Lesebibliotheken“. (Heinrich von Kleist)

Vision

Seit Jahren machen sich Bürgerinnen und Bürger Gedanken um die Entwicklung der Stadtbibliothek Falkensee. Nachhaltige Visionen entwickelte die ehemalige Leiterin der Stadtbibliothek, Frau Christiane Radon, bereits 2018.

Beim Lesen dieser Visionen fällt es nicht schwer, eine moderne und großzügige Bibliothek vor Augen zu haben:

„Stellen Sie sich vor, sie radeln durch den neu angelegten Gutspark. Das Gelände ist grün und blühend. Kaffeegeruch steigt in ihre Nase. Neugierig halten sie an und befinden sich im Außenbereich der neuen Bibliothek, einem Lese-Café. Am Empfang begrüßt sie eine freundliche Mitarbeiterin. Ihnen gefällt die großzügige, helle, lichtdurchflutete Atmosphäre. Ein modernes Leitsystem erleichtert ihnen das Auffinden der entsprechenden Bereiche. In der Bibliothek wird mit Selbstverbuchungsterminals gearbeitet. Diese Terminals erlauben es den Nutzerinnen und Nutzern, ihre Medien eigenständig auszuleihen oder zurückzugeben, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.

Was findet heute statt? Sie schauen auf den Anzeigenmonitor. Oh, die Aufführung eines Puppentheaters beginnt gleich. Der Besuch einer 5. Klasse, die mit VR-Brillen in alte Geschichten eintaucht, steht unmittelbar bevor. Im Makerspace-Bereich entwickelt eine Gruppe einen kleinen Roboter. Beim Durchgehen sehen sie Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern neue Spiele ausprobieren. Andere packen gerade fasziniert die neuen Modellbaukästen aus. Bastler tüfteln darüber, wie sie das selbst gebaute Lego-Technik -Fahrzeug zum Fahren bringen. In einer ruhigen Ecke sitzen Lesepatinnen oder Lesepaten und lesen Geschichten vor. An einem Tisch malen und basteln Kindergartenkinder. Medienpädagog:innen geben Hinweise zum Arbeiten mit dem Laptop und zur Benutzung eines E-Book-Readers. Andere lauschen Geschichten mit Hilfe von CDs und Toni-Figuren. In einem kleinen Nebenraum entspinnt sich eine rege Diskussion.

Obwohl sehr viel Aktivität herrscht, ist es angenehm ruhig und entspannt. Sie gönnen sich noch einen Kaffee und freuen sich auf die Lesung einer neuen Krimiautorin am Wochenende. In der nächsten Woche wollen Sie unbedingt den Runden Tisch zum Thema Inklusion besuchen und mit ihrer Meinung zu einer guten Gesprächsrunde beitragen.“

Eckpunkte einer modernen Bibliothek

Für Falkensee, eine Stadt mit fast 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, einMittelzentrum, sollte es selbstverständlich sein, über eine moderne und gut ausgestattete Bibliothek zu verfügen! Im Jahr 2022 hat Professor Hobohm von der Humboldt-Universität Berlin in einem Vortrag vor Abgeordneten der SVV Falkensee hervorgehoben, welche Funktionen moderne, zeitgemäße Bibliotheken erfüllen. Auch 3 Jahre später ist es noch ratsam und wichtig, die Hinweise des Fachmannes zu berücksichtigen. Bibliotheken bewahren das Gemeingut des Wissens und der Kultur, sie sind Qualitätsgarant und Fakten-Checker. Sie verwalten den Bestand an physischen, digitalen, statischen und bewegten Medien und sichern den Qualitätsbestand an Standardliteratur. Sie verfügen über eine interaktive Webpräsenz, online-Zugänge zu Dokumentensammlungen und diverse Streamingdienste.
Bibliotheken ermöglichen soziale Integration, fördern Kreativität und vermitteln Informationen und Wissen. Dazu sind vielfältige, auch niedrigschwellige Angebote für alle Generationen notwendig. Unerlässlich ist die Barrierefreiheit. Großzügige Bereiche sind für eine Kinderbibliothek, Jugend- und Medienarbeit aber auch für Alphabetisierungsarbeit vorzuhalten. Makerspace und eine „Bibliothek der Dinge“ sollten vorhanden sein. Bibliotheken sind ein vertrauenswürdiger Ort der Teilhabe in einer Demokratie. Sie sind ein offener Raum für alle. Es gibt vielfältige Möglichkeiten für Begegnungen von Menschen. Autoren und Fachleute stellen sich vor und laden zur Diskussion ein. Bildungs- und programmatische Arbeit werden angeboten. Vereine, Interessengruppen und Engagierte der Stadt können sich treffen, um zu beraten und Projekte zu entwickeln.

Standpunkte und Forderungen des Fördervereins:

  1. Modern, multifunktional, zentral

    Prof. Hobohm hat die heutigen Anforderungen an eine moderne und multi-funktionale Stadtbibliothek beschrieben. Seine Ausführungen entsprechen nicht nur dem aktuellen Stand der Bibliothekswissenschaft, auch die Bibliotheksverbände und sogar eine DIN-Norm stehen hinter diesen Konzepten. Daran sollte sich die Stadt orientieren. Das der AG vorliegende Bedarfskonzept der Leiterin der Bibliothek berücksichtigt vollumfänglich diese gesetzlichen Anforderungen.
    Die Bibliothek sollte weiterhin zentral gelegen, sichtbar, leicht erreichbar und ebenerdig sein. Damit kann sie zum „Wohnzimmer“ der Stadt werden und einen wichtigen Beitrag zur Zentrumsentwicklung leisten.
  2. Falkensee braucht schnell eine neue Bibliothek

    Mit der Idee von Alt-Bürgermeister Müller, die Bibliothek in den Nachfolgebau der alten Stadthalle zu integrieren, war der neue Standort in greifbare Nähe gerückt.
    Diese Situation hat sich mit der Aufnahme von Gesprächen zur Rückabwicklung der Kaufverträge grundsätzlich geändert. Derzeit ist der Ausgang dieser Entwicklung nicht abzusehen, ebenso wenig, wie sich die Mehrheit der SVV entscheiden wird.
    Unabhängig davon halten wir es für notwendig, jetzt über mögliche Zwischen-lösungen für die Bibliothek in den nächsten Jahren nachzudenken. Denn das jetzige Gebäude ist nicht nur nicht barrierefrei, sondern in Teilen auch baufällig und die Nutzfläche und Nutzungsmöglichkeiten entsprechen in keiner Weise mehr den Anforderungen einer 50.000-Einwohner-Stadt.
  3. Sofortige Verbesserungen

    Die Bibliothek braucht mehr Personal! Die Bibliothek ist nicht lange genug in der Woche geöffnet und außerdem viel zu oft wegen Krankheit geschlossen, wenn sie eigentlich geöffnet sein sollte. Die Bibliothek braucht mehr Personal, das auch im Haushalt verankert werden muss. Der Personalbedarf lässt sich nicht aus der Fläche ableiten, im Gegenteil: Die verwinkelte Struktur des Hauses erzeugt den Mehraufwand.
    Kurzfristige Implementierung eines SB-Buchungs- und Rückgabesystems!
    Die kurzfristige Implementierung eines modernen SB-Buchungs- und Rückgabe-systems könnte dafür sorgen, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses besser auf die inhaltliche Arbeit konzentrieren können. Möglicherweise könnte ein solches System auch befristet (bis zu einem späteren Umzug) angemietet werden.
    Die Bibliothek braucht mehr Platz! Hinsichtlich des Raumbedarfs ist zu klären, welche Räume in der Stadthalle und/oder im Musiksaalgebäude von der Bibliothek kurzfristig (z.B. für einzelne Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen) und mittelfristig für bestimmte Aufgaben genutzt werden können, um die aktuelle
    Raumnot zu verringern.


    Sehr geehrter Bürgermeister Heiko Richter,
    im Namen der interfraktionellen AG bitten wir Sie, das Vorhaben „neue Bibliothek“ zur Chefsache zu machen und zeitnah Entscheidungen zu treffen bzw. Maßnahmen einzuleiten, um dieses Projekt in Angriff zu nehmen.
    Sehr geehrte Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung, sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, bitte unterstützen Sie das für die Stadt Falkensee so wichtige Projekt „neue Bibliothek“.


    Vielen Dank!

    Der Vorstand